Das Seminar „andere Räume“ begab sich auf die Suche nach potenziellen Orten der Lehre und des performativen künstlerischen Ausdrucks außerhalb der Räumlichkeiten der Universität zu Köln. Die performativ forschenden Seminarsitzungen fanden nicht im Seminarraum sondern u.a. in einer Kirche, in einem Schloß, in einem Verwaltungsgebäude und in einem Ikea statt. Parallel dazu wurde sich theoretischen mit philosophischen Raumtheorien auseinandergesetzt.
Studierende der Kunstpädagogik und der ästhetischen Erziehung haben schließlich eigene künstlerische intervenieve Arbeiten für, über und in einem selbst gewählt Ort geschaffen. Für die Präsentation dieser Arbeiten bzw. deren Dokumentationen wurden schließlich hierfür passende Orte und Räume in der Humanwissenschaftlichen Fakultät gesucht, besetzt und temporär eingenommen. Exemplarische Beispiele:
Ohne vier Wände / Fotographien/ Friederike Bergmann
Friederike Bergmann verrückt ihr privates Zimmer hinaus an die frische Luft auf ein Feld.
Die Fotographien die bei der Aktion entstanden sind, hängt sie in einen Baum der vor der Humanwissenschaftlichen Fakultät steht.
Private Räume in öffentlichen Räumen / Film/ Sina Riemann
Sina Riemann richtet sich in der Straßenbahn mit Einrichtungsgegenstände aus ihrem privatem Zimmer ein. Ein Film dokumentiert die Aktion. Für die Präsentation des Filmes auf ihrem Laptop richtet sich Sina Riemann in eine Sitzgruppe der Humanwissenschaftlichen Fakultät erneut mit ihrem privatem Besitz ein.
putt machen / eMail-Verkehr / Lennart Speer
Lennart Speer schreibt deutschlandweit Abrissunternehmen an, mit der Bitte ihm einen Kostenvoranschlag zuzusenden der darüber Informiert wieviel der Abriss des Gebäudes der Humanwissenschaftlichen Fakultät kostet. Er präsentiert Ausdrücke des Emailverkehrs in Vitrinen auf den Fluren der Humanwissenschaftlichen Fakultät.
Blinder Raum / Video / Lea vom Stein
Lea vom Stein verbringt einen Tag lang blind. Es entstehen ein dokumentarisches Video über ihre Aktion und mehrere blind gefertigte Zeichnungen. Das Video installiert sie gemeinsam mit den Zeichnungen im Theaterraum des Instituts für Kunst und Kunsttheorie.
die Einpersonendisko / Patrizipative Rauminstallation/ Simon Plaßmann
In einem technischem Räumchen der Humanwissenschaftlichen Fakultät, welcher gerade einmal einen quadratmeter lang und breit ist, richtet Simon Plaßmann eine Disko ein. Diese Disko kann immer genau von einer Person betreten werden. In der Disko ist man eingeladen alleine zum eigenen Wunschlied zu tanzen und Bier zu trinken.
magische Räume der Kindheit / Audioinstallation/ Vera Barisch
Vera Barisch setzt sich mit für sie bedeutsamen Räumen in ihrer Kindheit auseinander. Sie fotographiert diese Räume und nimmt die Geschichten die sie mit diesen Räumen verbindet auf. In ihrer Audionstallation in einem Bunkerraum im Keller der Uni lädt sie Betrachter ein, sich in eine von ihr traumhaft inszenierte Welt niederzulassen, die gemachten Photos anzusehen und den dazugehörigen Geschichten zu lauschen.
Würdest Du mir den Inhalt Deiner Tasche zeigen? / Fotographien / Stella Böttcher
Stella Böttcher bat Fremde darum, ihr den Inhalt ihrer Taschen zu zeigen und von ihr fotographieren zu lassen.
Die entstandenen Fotos präsentiert sie in der Mädchenumkleidekabine von der Sporthalle der Humanwissenschaftichen Fakultät
Die entstandenen Fotos präsentiert sie in der Mädchenumkleidekabine von der Sporthalle der Humanwissenschaftichen Fakultät
Hello Stranger / Performancedokumentation / Sina Vogel
Als Reaktion auf den Aufruhr der Silvesternacht 2015 in Köln und vor allem auch dessen Folgen stellt sich Sina Vogel mit verbundenen Augen auf die Kölner Domplatte und lädt als ein Zeichen für das Zusammenspiel von Vertrauen und Respekt dazu ein, sie zu umarmen. Die dabei entstandenen Photos und Spuren präsentiert Sie an einer Wand im Flur der Humanwissenschaftlichen Fakultät.